mein Buch

Discussion in 'German' started by Heaven, Jan 6, 2005.

  1. weep

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    WOOHOO!!
     
  2. Heaven

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    Und dann lag es vor uns.

    Das in morgendlichen Nebel gehüllte Wahrzeichen San Franciscos: die Golden Gate Bridge. Es war ein überwältigender Anblick und ich dachte, ich würde direkt in die Wolken hineinfahren. Im Nebel konnten wir 67 Meter unter uns das Wasser nur erahnen. Mich faszinierte der entrückte, melodrame Flair dieser Brücke am Goldenen Tor. San Francisco.

    Das war mein Traum, eine alte Verführung.

    Ich kannte diese Stadt seit meinen ersten Lesetagen. Es war der Ort, den ich tausendmal in meinen Träumen besucht hatte. Jetzt hatte ich den Globus halb umkreist und hier endete meine Reise in der 700 000 Seelen Stadt, die ich bislang nur aus bunten Glanzprospekten kannte.

    Mensch, ich war in Frisco!




    Ich kann mich an dieses Gefühl, als sich die geliebte Stadt das erste mal vor meinen Augen in seiner ganzen Schönheit öffnete, erinnern als sei es gestern gewesen. Obwohl ich alle Wertvorstellungen zu Hause gelassen hatte, übertraf das, was ich hier im April 1966 fand, alle je gehegten Wünsche und Träume.




    Ruyard Kipling nannte San Francisco eine verrückte Stadt, weithin bewohnt von Geistesgestörten" und er fügte hinzu, "deren Frauen von beachtlicher Schönheit sind."

    Jetzt erst wusste ich, was er damit sagen wollte. Diese Stadt war wirklich verrückt und brodelnd voller Leben, überschäumend vom Beat. Ein Grund dafür, sie von Anfang an aufrichtig zu lieben.




    May wies uns den Weg in die Innenstadt, wo wir Purple an einem steilen Hügel parkten. Zur Sicherheit legten wir Steine hinter die Reifen, damit unser Bus sich nicht selbständig machen konnte.




    David packte seinen riesigen Rucksack und machte sich auf den Weg zu seinen alten Bekannten und Freunden. Er hinterließ mir einen Telefonnummer, falls ich in Probleme bekäme, sollte ich mich melden. Wir sprachen davon, uns bald zu treffen, doch ich wusste, dass das nur leere Phrasen waren.




    Von nun an war ich allein. Bis auf May, die an meiner Seite stand.

    Ich hatte keine Ahnung, wo wir uns befanden, aber May führte mich die steilen Straßen auf und ab, entlang der Wolkenkratzer und Sehenswürdigkeiten.

    Ich bekam fast ein wenig Angst, so gewaltig erschien mir alles.

    Inzwischen war es fast Mittag und viele Menschen waren unterwegs. Ab und an begegneten uns Hippies, so wie ich sie mir vorgestellt hatte.

    "Frisco war schon immer eine Stadt, die Menschen angezogen hat, die anders leben!", erklärte May. "Aber nun willst du wohl das San Francisco sehen, wie du es dir vorgestellt hast?"
     
  3. Heaven

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    Nach unserem Spaziergang steigen wir wieder in den Bus und machten erst wieder in Haight Ashbury halt, der Gegend zwischen dem wohlhabenden Pacific Heights im Süden und dem Schwarzenviertel Fillmore im Osten, das die Hippies schrittweise für sich entdeckten. Ein paar Blocks weiter nördlich lag die lange schmale Grünanlage Panhandle, die in den Golden Gate Park mündete, und die Universität von San Francisco. Es war ein billiges Studentenviertel.

    Haight Ashbury war das Viertel der Hippie Szene San Franciscos.

    Auf der Haight Street wimmelte es von Menschen, viele in High-School-Kleidung, manche offenbar Ausreißer, manche Künstler und Dichter. Mir kam es vor, als gäbe es eine Art Wettbewerb um das schrillste Outfit. Ein natürliches Modegespür wie in London gab es in Haight nicht. Einige Menschen sahen aus wie Bettler und waren es wohl auch. Sie wirkten jedoch alles in allem sehr zufrieden.

    Auffällig waren die wie in Patchwork kombinierten Klamotten der Hippies. Die Mädchen trugen altmodische Fummel aus Second-Hand-Läden, meist aus Spitze oder Samt. Ein paar hatten Mini-Röcke an und die Jungs Beatles-Frisuren à la Swinging London. Besonders beliebt schienen Omakleider zu sein. Viele hatten selbst gemachte Perlenketten um und sogar Blumen im Haar.

    Die meisten Jungs trugen die Haare länger. Ihre T-Shirts waren oft in psychedelischen Regenbogenfarben oder Erdtönen gebatikt, dazu trug man Schlaghosen.

    Das gemäßigte Klima in Frisco lud zum Barfußgehen ein.

    Wir spazierten den Hippie-Hügel hinauf. Ich war erstaunt, denn ich hatte erwartet, dass alle Blumenkinder hier kleine Läden hätten, nett, sauber, glücklich und freundlich wären. Sicherlich waren das auch viele, aber alles in allem schien mir dieses Viertel absolut verrückt, schmutzig und außer Kontrolle geraten.

    Die Atmosphäre hatte viel von mittelalterlichen Straßenfesten.

    Auch religiöse Fanatiker liefen herum und behaupteten, sie seien der wahre Heiland, Anhänger von UFO-Kulten, christliche Missionare, die das Wort der Bibel predigten und überrascht waren, als Hindu-Hippies ihrerseits versuchten, sie zu bekehren.
     
  4. Heaven

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    Straßendealer tummelten sich und boten uns diverse Drogen an. May lehnte dankend ab und ich zog Dandy an der Leine eng an mich heran.

    Begeistert war ich von den Hippie-Läden und Head-Shops. An den schillernden Ladendekorationen konnte ich mich kaum satt sehen. Die Fenster waren mit psychedelischen Mustern verziert.

    Ich bat May mit mir in einen der Shops zu gehen. Er war mit Tüchern abgedunkelt und Räucherstäbchen betörten mir die Sinne. Es roch nach Patchouli und ungewaschenen Menschen. Die Inhaberin, eine Frau Mitte Dreißig, saß am Boden und füllte Muscheln in eine Dose. Sie war barfuß, mit schwerem Silberschmuck um Fuß- und Handgelenke. und sicher zwanzig verschiedenen Ketten um den Hals. Die Frau trug ein Kleid, das wohl aus viktorianischer Zeit zu stammen schien. Die Haare hingen ihr fettig bis zu den Hüften und sie betrachtete uns aus angeschwollenen Augen argwöhnisch.

    Neu hier, hä?“

    Ihr fehlte ein Schneidezahn. Ich nickte nur kurz und wand den Blick ab. Die Frau tat mir leid. Ich sah mich im Laden um: Verschiedene Bücher, vor allem zum Thema Drogen und Esoterik, stapelten sich in einer Ecke. Es gab bunte Tücher und Ketten, Räucherstäbchen, Halbedelsteine, sowie Windspiele und sämtliche Accessoires, die ein „echtes“ Blumenkind brauchen könnte.

    Überall hingen Poster und Handzettel für Yogakurse, Meditationsgruppen und Vorträge von Gurus.

    Ich kaufte mir ein buntes Tuch, das ich mir ins Haar knotete und eine Sonnenbrille, genau wie May sie trug: mit blauen Gläsern in Herzform.

    Als wir den Laden verlassen hatten, erklärte mir May:

    Die Hippies haben diesen Bezirk völlig übernommen, mit all seinen wunderschönen viktorianischen Häusern, die vorher verkommen waren und die die Blumenkinder wieder hergerichtet haben.“

    Heute weiß ich, dass es Zehntausende waren, die aus den ganzen Staaten, nein aus der ganzen Welt hier her gekommen waren, um den „Summer of love“ zu zelebrieren. Meine ersten Eindrücke von den Blumenkindern waren überwältigend. Ihre Art sich zu geben und zu kleiden, war voller Anmut, so dass ich nur ein Ziel haben wollte: eine Blume zu werden, genau wie sie. Binnen kürzester Zeit hatte ich mein Herz an San Francisco und seine bunten, verrückten Menschen verloren. Mir war schnell klar, dass dieser „Aufstand jugendlicher Weltverbesserer“, wie man die Hippies spöttisch nannte, Geschichte machen würde.

    May und ich besuchten einige Second-Hand-Läden und durchwühlten sie nach passenden Klamotten für mich. Nach einer Weile hatte ich ein paar wundervolle, bunte, altmodische Kleider und Blusen gefunden.

    Warte ab, wir batiken dir ein paar T-Shirts und schon siehst du aus wie eine von uns!“ May zwinkerte mir lachend zu.

    Ich hatte noch nie gebatikt, aber verlies mich da ganz auf May, die mir in den nächsten Minuten die Technik genau erklärte.

    Wir spazierten zum Golden Gate Park, kauften Limo und Sandwiches und setzten uns zwischen ein paar Freaks auf die Wiese. Es war noch nicht wirklich warm in San Francisco und ich war froh, dass der Boden nicht feucht war. In der Nähe spielte ein Typ mit der Gitarre Pete Seeger Songs. Wir aßen und tranken gemütlich, warfen Dandy Stöckchen zu, die er apportierte und ließen uns die ersten zarten Sonnenstrahlen auf die Gesichter scheinen. May strich mit den Fingern über das saftige Gras und pflückte ein Gänseblümchen.

    Die Menschen auf der Wiese verbreiteten eine harmonische und entspannte Stimmung. Hektik oder Alltagshetze schien diese jungen Menschen nicht zu kennen. Zwischen drinnen tummelten sich ein paar Penner.

    Ich fühlte mich seit langer Zeit das erste mal wieder von Herzen glücklich.

    May holte einen Joint aus der Brusttasche ihrer Bluse. Während wir rauchten, erzählte mir meine neue Freundin von ihrem Anliegen in der Stadt.
     
  5. Heaven

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    Ich würde gerne ein paar Freunde hier in Haight Ashbury besuchen. Magst du mitkommen?“ „Warum nicht?“ Meine Gelassenheit war gespielt. In Wirklichkeit brannte ich natürlich darauf, neue Leute kennen zu lernen.

    Wo lebst du eigentlich?“ Ich wunderte mich, dass ich May diese Frage nicht schon früher gestellt hatte, aber vor lauter neuer Eindrücke war ich gar nicht darauf gekommen.

    Ich wohne in einer Kommune. Wenn du willst, kann ich dich morgen mit dort hinnehmen. Wir leben außerhalb San Franciscos.“

    Eine Kommune ist so eine Art Lebensgemeinschaft?“, wollte ich wissen. In Deutschland hatte man im Jahr `66 noch nicht wirklich viel von Kommunen gehört. Erst einige Zeit später machte die Berliner „Kommune I“, mit Rainer Langhans, Dieter Kunzelmann, Fritz Teufel und dem bekannten Fotomodell Uschi Obermeier, von sich reden. Diese Wohngemeinschaft war für ihre „unverschämte Respektlosigkeit“ berüchtigt.

    Ja, wir halten uns gemeinsam über Wasser, aber sind in erster Linie zusammen, weil wir uns gut verstehen. Hier in Frisco sind Kommunen jedoch meistens Zweckgemeinschaften.“

    Dandy kam angetrabt und legte schmeichelnd die Schnauze auf mein Bein.

    Hunger?“ fragte ich ihn in Deutsch. Sein Schwanzwedeln bestätigte meine Annahme. Aus meiner großen Tasche holte ich ein paar Dosenwürstchen für ihn.

    Dein Hund spricht inzwischen auch Deutsch?“ lachte May.

    Wenn es ums Futter geht würde er glaub ich auch Russisch verstehen.“

    Etwas albern vom Gras kicherten wir herum.
     
  6. weep

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    Bin gespannt, wie es weitergeht. :)
     
  7. Heaven

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    An diesem Nachmittag unterhielten sich May und ich noch lange. Ich hatte so viele Fragen und auch sie wollte alles über mich wissen.

    Nach ein paar Stunden machten wir uns auf den Weg zu May`s Freunden. Sie lebten in einer alten viktorianischen Villa in der Nähe des Alamo Square.

    Die Haustür zur Kommune stand sperrangelweit offen. Von drinnen tönte laute Musik. Ich erkannte es sofort: Rolling Stones.

    Wir gingen die Holztreppen hinauf in den ersten Stock. Überall hingen Poster verschiedener Bands oder Bilder von Mao und Marx. Dazwischen hingen beschriebene Papiere mit Gedichten oder Sprüchen wie: „Why can`t all people be like the present? They make colors so well.“

    Wir kamen in einen Raum mit einer hohen Decke. Die Wände waren über und über bemalt. Hier schienen unterschiedliche „Künstler“ am Werk gewesen zu sein: psychedelisches Farbenwirrwar, nackte Menschen und ein riesiger Baum mit Vögeln.

    An der Wand standen billige Sofas mit großen Kissen. Auf einem lag eine junge Frau, die uns den Rücken zu wand und sich von der ohrenbetäubend lauten Musik berieseln ließ. May brüllte: „Chris!“

    Die Person schoss in die Höhe und sah uns erschrocken an. Zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass es sich um einen junger Mann und nicht um ein Mädchen handelte. Er schien sehr erfreut, May zu sehen und stürzte zur Stereoanlage um die Musik leiser zu drehen.

    Dann kam er schnell zu uns herüber. Er küsste May zur Begrüßung auf den Mund und umarmte mich freundschaftlich.

    Hallo May, schön dich zu sehen! Ich hatte dich erst für morgen erwartet, aber um so besser. Heute Abend spielt Jefferson Airplane im Fillmore, da können wir zusammen hin! Wen hast du denn da mitgebracht? Ist sie aus dem Nirwana?“

    Ich verstand überhaupt nicht, wovon er redete und war auch nur damit beschäftigt, ihn entgeistert anzuschauen.

    Oh, entschuldige Chris, das ist Martina aus Deutschland, sie hat mich per Anhalter mit nach San Francisco genommen und ich habe ihr ein bisschen die Stadt gezeigt. Martina, das ist Chris.“

    Wenn man Chris von weitem sah, hätte man ihn für eine Frau halten können. Er hatte lange, schwarze Haare und weiche, fast weibliche Gesichtszüge. Seine Wimpern waren pechschwarz und unnatürlich lang für einen Mann. Ich versuchte herauszubekommen, ob er sie tuschte, ohne ihn auffällig lange anzustarren. Es gelang mir nicht. Die tiefblauen Augen und seine bleiche Haut, gaben ihm fast einen unwirklichen Gesichtsausdruck. Chris war etwa einen Kopf größer als May und ich und sehr feingliedrig.

    Sicher schwul“, dachte ich mir. Von dem, was er May erzählt hatte, hatte ich nichts verstanden. Nicht nur, dass es mir schwer fiel, seinem Slang zu folgen, auch hatte ich noch nie etwas von den Worte: „Jefferson Airplane“, „Fillmore“ und „Nirwana“ gehört.


    Mal schaun, ob wir noch Lust haben, ist Bob da?“ wollte May wissen.

    Hey May!“ kam eine Stimme von hinten. Wir drehten uns um und blickten in das Gesicht eines weiteren Mannes.

    Du kommst wie gerufen,“lachte May.

    Wen hast du uns denn mitgebracht?“

    Das ist Martina aus Deutschland.“

    Bob kam strahlend auf mich zu und sprach mich auf Deutsch an:

    Guten Tag. Wie geht es dir?“

    Danke gut und dir?“

    Bob verdrehte grinsend die Augen und wechselte ins Englische:

    Sorry, das war alles, was ich auf Deutsch kann. Mir geht es gut.“

    Wer hat dir denn diese Worte beigebracht?“

    Spirit, ein Freund aus Deutschland. Kennst du ihn?“

    Sie kennt noch niemand aus dem Nirwana. Ich hab Martina kennen gelernt, als sie mich per Anhalter mitgenommen hat.“ unterbrach May ihn.

    Kommt doch in die Küche, Jay und Lisa machen gerade Abendbrot. Su muss auch jeden Moment kommen.“

    Wir folgten Bob in die Küche.

    Ist Chris dein Freund?“ wollte ich von May wissen.

    Nein, nein, wir haben zwar ab und zu guten Sex, aber keine Beziehung. Mein Freund heißt River und lebt bei uns im Nirwana.“

    Während wir alle beim Essen saßen, musste ich von Deutschland erzählen. Das freie Sprechen fiel mir ganz schön schwer, trotz all der Jahre Englisch in der Schule. Ab und zu musste ich Wörter, die ich nicht kannte bestmöglich umschreiben. Allerdings bemerkte ich auch, dass sich mein Englisch, jetzt, wo ich es Tag für Tag sprechen musste, viel flüssiger wurde.

    Was ist das Nirwana?“

    Nirwana, das ist der buddhistische Begriff für seeliges Erlöschen im Nichts. Für die Buddhisten ist es der erstrebte Zustand absoluter Wunschlosigkeit, frei von Schmerz und Leid. Wir haben unsere Kommune so genannt, weil es für uns ein ähnlicher Ort ist.“, erklärte mir May.

    Hat eure Kommune auch einen Namen, Bob?“

    Nein, so phantasievoll wie im Nirwana sind wir nicht. Außerdem ist es bei uns auch eher eine Zweckgemeinschaft.“

    Als wir mit dem Essen und Abspülen fertig waren, zeigte mir Bob seine Plattensammlung. Sie war gigantisch. Von vielen Bands hatte ich noch nie etwas gehört.

    Bob zeigte mir eine Platte. „Heute Abend spielt ja Jefferson Airplane im Fillmore. Ihr kommt doch mit?“

    May und ich berieten uns und entschieden mit auf das Konzert zu gehen.
     
  8. Heaven

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    Am späten Abend zogen wir uns um. Ich trug eine meiner neuen Hippieblusen und May schenkte mir passend dazu eine ihrer bunten Ketten.

    Die mache ich selbst! Schön, nicht wahr?“

    Wir machten uns mit den anderen auf den Weg ins Fillmore.

    Das Fillmore war früher ein Gemeindesaal,“ erklärte uns Bob. „Bill Graham hat es letztes Jahr übernommen und schon viele bekannte Musiker verpflichtet. Du kannst dort regelmäßig Bands wie Grateful Dead oder Big Brother hören.“

    Dort angekommen war schon jede Menge los. Unzählige junge Menschen, darunter viele Hippies und Beatniks, tummelten sich in der Halle. Der Eintritt war erschwinglich und Jefferson spielte sich bereits die Seele aus dem Leib.

    Der Klang war bizarr und bunt. Ich hatte noch nie psychedelische Musik gehört und tauchte ein in die fremden und außergewöhnlichen Töne.

    May und Chris knutschen in einer Ecke, während ich völlig frei tanzte. Die Last der vergangenen Jahre schien mit einem Mal von mir abzufallen.

    An diesem Abend hatte ich meinen ersten LSD Trip. Bob hatte unserer Limonade mit einem Zwinkern LSD zugesetzt. Ich war neugierig.

    Jefferson Airplane spielte, aber ich hörte nichts mehr von der Musik. Alle um mich herum tanzten und ich schloss die Augen. Irgendwer projizierte mir mit einer Maschine Bilder auf die Augenlider. Meine neuen Freunde, die ebenfalls Acid zu sich genommen hatten, verschmolzen mit der Umwelt.

    Die Muster der Wandbemalung übertrugen sich vollkommen auf die Haut der Menschen.

    Ich ließ mich auf die Erde sinken. Der Boden hatte eine lebendige Tiefe.

    Seine Struktur war ständig am fließen. Der Raum schien an Größe zugenommen zu haben. Er war plötzlich 100 Meter lang und hatte keine rechten Winkel mehr. Ich sah alles ungewöhnlich scharf, als würde ich plötzlich zehn mal mehr Bildpunkte in meinem Sehzentrum aufnehmen.

    Während ich an meiner Limo nippte war mir, als würde ich unglaublich schwitzen.

    Plötzlich tauchte Bob`s Gesicht vor meinem auf. Er hatte sich zu mir herab gekniet.

    Na, Baby, dein erster Trip hat gerade begonnen!“, lachte er.

    Sein Vollbart schien sich über den ganzen Körper zu erstrecken, als sei er ein Menschenaffe. Ich lachte laut auf. Er zog mich hoch und schleppte mich heim. Die anderen waren bei uns.

    Wer das Auto fuhr, kann ich nicht einmal mehr sagen.

    In der Kommune angekommen knallte ich mich auf eine Matratze in einem Schlafraum der Kommune und nahm nur noch wahr, wie May und Chris direkt neben mir auf dem pad lagen. Ihre nackten, glänzenden Körper verschmolzen im Kerzenlicht ineinander.

    Gierig wanderten Chris Hände über Mays Körper und laut keuchend stießen sie sich im LSD-Rausch gegenseitig zum Höhepunkt.

    Als ich die Augen schloss, rauschte das Blut in meinem Kopf. Ein unruhiger Schlaf brachte mich durch die Nacht.
     
  9. Nihila

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    weiter. ich will heute abernd was zu lesen haben!!
     
  10. Heaven

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    das war mein Buch Cover ;)

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  11. Heaven

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    May 1966
     
  12. Heaven

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    Ich erwachte und sah mich orientierungslos um. Dandy schnarchte lautstark in einer Ecke des Zimmers. May lag eng aneinander gekuschelt neben mir. Schlagartig war mir klar, wo ich war.

    Leicht zittrig stand ich auf und blickte an mir herab. Scheinbar hatte ich mich letzte Nacht voll bekleidet zum Schlafen gelegt. Ich sah mich nach den anderen um. Chris war verschwunden und in einer Ecke lag Su auf einer Matratze. Mein Kopf schmerzte, wohl eine Nachwirkung von meinen Trip letzte Nacht.

    Erschöpft ging ich in Richtung Küche. Chris saß am Tisch und trank Kaffee.

    Ich verschwand erstmal auf der Toilette und übergab mich.

    Pete klopfte von außen gegen die Tür.

    Moment“. Ich spülte mir den Mund über dem Waschbecken aus und spritzte mir Wasser ins Gesicht.

    Alles o.k. Bei dir?“, hörte ich von außen.

    Ja, ja.“ Ich öffnete die Tür und lehnte mich gegen die Wand, weil mir schwindlig war.

    Komm mit, ich geb dir eine Kopfschmerztablette.“ Er erinnerte mich stark an Mick Jagger.

    Während ich am Tisch saß, stellte mir Chris eine Tasse Kaffee und eine Aspirin vor die Nase. Er strich mir über die Wange und küsste mir auf das zerzauste Haar.

    Glaub mir, in zwei, drei Stunden geht's dir wieder blendend!“

    Ich musste daran denken, wie er gestern sein Spiel mit May getrieben hatte und schaute verlegen weg, als er mir zuzwinkernd die Küche verlies.

    Wir verließen die Kommune noch an diesem Morgen. May, ein Kilo Haschisch, Dandy und ich. May straffte die Schultern, als sie an der Ampel stand, die wir überqueren mussten um zu Purple zu gelangen, der auf der anderen Straßenseite stand. Es war nicht weit und im Bus waren wir mit dem Stoff sicherer. Ein Bus fuhr vorüber. „Gray Line Tours“ stand rot plakatiert darauf. Touristen drückten sich die Nasen an den Scheiben platt. May besaß nach dieser Nacht immer noch eine gewisse Sinnlichkeit, einen gewissen hexenartigen Charme und doch wirkte sie an diesem Morgen eher tragisch, wie sie so aufrecht dastand in ihrem weiten Hemd und den Drittweltschuhen, das Paket Hasch im Rucksack und sich gegen die Schwerkraft wehrte. „Stell dir vor, dieses Sightseeing Unternehmen unterhält eine tägliche „Hippie Tour“ nach Haight Ashbury. Die Busse dürfen auf Empfehlung der Gesundheitsbehörde nirgendwo anhalten.“

    Als die Ampel grün wurde gingen wir schweigend nebeneinander her. Wir luden unser spärliches Gepäck in den Kofferraum, Dandy sprang hinterher. Ich fütterte ihn und stieg dann auf den Beifahrersitz. May sollte uns zu ihrer Kommune bringen, wie sie es versprochen hatte. Ich war trotz eines unaufhörlichen Brummens in meinem Kopf, wahrscheinlich eine Nachwirkung des LSD, überglücklich und ausgelassen. Hier war die Schönheit unter all der Hässlichkeit der Fassaden zu erkennen, hier waren Drogendealer und Irre, Fassungslose und Verwirrte und dennoch liebte ich diese Welt, weil sie so rein und unverwüstlich schien. Ich wollte, dass auch andere Menschen diese Welt lieben müssten. Arme und Reiche und meine Eltern, meine Freunde zu Hause, meine Familie. Ich wollte sie aufrütteln und anschreien um ihnen zu sagen, welch rohen Diamanten ich hier am anderen Ende der Welt ausgebuddelt hatte, der nur darauf wartete geschliffen zu werden um in seinem vollen Glanz zu erstrahlen. Der Sinn meines Lebens hatte sich mit einem Moment völlig klar und offen gelegt. Er hatte etwas mit all dem hier zu tun. Mit den Rädern, die über Beton surrten, den steilen Hängen San Franciscos, den jungen Paaren, die Hand in Hand völlig bunt und deplaziert scheinend durch die Strassen irrten, sich etwas zuflüsternd, den Kopf schüttelnd. Dem nach Fleisch duftenden Rauch, der aus den silbernen Karren der Straßenhändler aus Guatemala aufstieg, dem gefleckten Hund, den Dandy durch die Autoscheiben hinweg anbellte. Im Autoradio lief „You`re going to hide your love away“ und ich schloss für einen Moment die Augen. Nein, sie würden es nicht verstehen. Dies war meine Welt und niemals ihre. Wie kann ich sie trotzdem lieben, fragte ich mich. Menschen, die einem so nahe waren und doch das wichtigste und tiefste Gefühl meines Lebens nicht teilen konnten? Ich wusste, dass ich sie dennoch liebte.

    Hey, Martina“, rief May aufgekratzt. “Wir fahren jetzt aus der Stadt heraus. In einer Stunde werden wir im Nirwana angekommen sein!“

    Wo?“

    Im Nirwana, das ist der buddhistische Begriff für seeliges Erlöschen im Nichts. Für die Buddhisten ist es der erstrebte Zustand absoluter Wunschlosigkeit, frei von Schmerz und Leid. Wir haben unsere Kommune so genannt, weil es für uns ein ähnlicher Ort ist.“

    Nirwana“, flüsterte ich und lies jeden Vokal auf der Zunge zergehen.

    Wir fuhren über die Golden Gate in Richtung Sausalito. Ich hielt mein Gesicht aus dem Fenster und vom Fahrtwind stiegen mir die Tränen in die Augen. Hoffnungslos verliebt in diese Brücke versuchte ich alle Eindrücke in mich aufzusaugen. Das knallige Rot, den salzigen Geruch der Bucht, vermischt mit dem Benzingestank der Autos. Das Rauschen des Verkehrs, das Grau der Straße und den Sound von Simon & Garfunkel im Radio.

    All das liebte ich. Ich liebte es.
     
  13. weep

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    Die Zeichnung ist ja klasse!! Hast du sie gemacht?

    Wenn ich so deine Geschichte les, krieg ich absolutes Fernweh!! Ich würde jetzt so wahnsinnig gerne wieder nach San Fransisco!!! *seufz*
     
  14. Heaven

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    nein, mein Papa... aber ich hab ihm die Anweisungen gegeben, wie May ausschauen muss ;) warst du schon in Frisco? *lieb*
     
  15. weep

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    Dann gib doch bitte mal ein großes Lob an deinen Papa weiter, ja?!

    Juli 2001 war ich für 4 Tage dort (mit Hin- und Rückfahrt von Los Angeles) :) *tierisch freu* :)
    Blöderweise hab ich nicht viel gesehen :( hab mir nämlich beim aussteigen aus dem Bus, dei der Ankunft, mein Knie irgendwie verdreht und konnt dann die ganze Zeit kaum laufen, bis (und jetzt kommts) wir am 4ten Tag wieder in den Bus sind um zurück zu fahren.
     
  16. Heaven

    Heaven Senior Member

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    May bot mir ein Sahnebonbon an. Ich wagte nicht zu fragen, was ihr Freund zu ihrer Liaison mit Chris sagen würde. Auf diesen Mann war ich gespannt. Auf die gesamte Kommune war ich gespannt, deren Namen alle, die wir in San Francisco kennen gelernt hatten fast ehrfürchtig ausgesprochen hatten. Nirwana. Ort der Glückseeligkeit.

    Müde von der letzten Nacht döste ich vor mich hin und wachte erst wieder auf, als Purple über holpriges Gelände fuhr. Ein Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, dass es elf Uhr vormittags war. May hatte den Bus in einen scheinbar großen Wald gelenkt.

    Wo sind wir?“

    Ich starrte fasziniert die riesigen Redwood-Bäume an.

    Hier in der Nähe ist der Point Reyes National Seahore. Wir sind nicht ganz dreißig Kilometer von San Francisco entfernt.“

    Wow, leben hier überhaupt Menschen? Der Wald schaut so groß und verlassen aus.“

    Naja, viele Menschen nicht. Es gibt weiter entfernt ein paar Milchfarmen. Unser Ort ist ziemlich versteckt und das ist auch Absicht. Wir wollen hier in Ruhe leben. Deshalb bekommen wir höchstens ab und zu Besuch von Binsenhirschen.“

    Vor uns waren drei Busse aufgetaucht. Sie parkten vor einem Felsen.

    May und ich stellten Purple daneben und stiegen aus. Dandy hob sofort am nächsten Baum das Bein.

    Hinter diesem Felsen liegt das Nirwana.“

    Vor Aufregung bekam ich feuchte Hände. Ich drehte mir erstmal eine Zigarette, machte ein paar Züge und dann kletterten wir durch einen Durchschlupf im Fels.

    Vor uns lag ein kleines Tal. In Kreisform waren Holzhütten angelegt. Ich zählte sie rasch. Elf.

    Zwischen den Hütten liefen vereinzelt Menschen umher. Eine junge Frau versorgte freilaufende Hühner. Hinter einer Hütte grasten zwei Ziegen. In der Mitte des Kreises war eine Feuerstelle, die noch leicht rauchte, wahrscheinlich hatte sie am Abend zuvor gebrannt. Bis auf Vogelgesang, lag eine ziemliche Stille über dem Tal.

    Und?“

    Ich war sprachlos.

    Ich bin überwältigt! Wie könnt ihr nur so ein kleines Dorf versteckt halten?“

    Naja, ein paar Menschen aus der Gegend wissen schon von uns, aber sie dulden uns, schließlich kaufen wir ihnen auch öfter Milch oder andere Lebensmittel ab.“

    Das Morgentau glänzte noch auf der Wiese.

    May führte mich zu einer Hütte. Von drinnen tönte Musik und Gelächter. May zog mich an der Hand hinter sich her.

    Erstaunte Gesichter schauten uns entgegen. Ein Mann, etwa Anfang dreißig, bärtig und langhaarig stand vor einem Laib Brot, den er gerade in Scheiben schnitt. Ein Mädchen, etwa in meinem Alter, lässig eine Zigarette im Mundwinkel, deckte hinter ihm einen langen Tisch mit Tellern und Tassen. Auch sie, gerade aus einem Gespräch gerissen, starrte uns mit offenem Mund an.

    Der Mann merkte wohl als erstes, dass sein erstauntes Starren unhöflich schien und meinte: „Hallo May, wen hast du denn da mitgebracht?“, und ohne auf eine Antwort zu warten wischte er sich die mit Brotkrümeln benetzte Hand an der Schürze ab, die er trug und schüttelte mir freundlich die Hand.

    Hallo, ich bin Spirit. Bitte entschuldige, dass wir die so angestarrt haben. Wir bekommen sonst nie Besuch von Fremden, weil dieser Ort nur unter unseren Freunden bekannt ist. Gäbe vielleicht Ärger mit den Behörden.“ Er zwinkerte mir zu.

    Das hat May mir schon erzählt. Ich bin Martina.“

    Das Mädchen kam um den Tisch herum und küsste mich zur Begrüßung rechts und links auf die Wange.

    Mays Freunde sind auch unsere Freunde! Ich bin Robin.“ Sie sprach mit französischem Akzent.

    Ich habe Martina auf dem Weg nach San Francisco kennen gelernt. Als ihr mit allen Bussen unterwegs ward, bin ich per Anhalter gefahren und sie hat mich mitgenommen. Da ich sie so nett fand, hab ich ihr die Stadt gezeigt und wir waren zusammen bei Chris und Bob und abends im Fillmore.“

    Wer hat gespielt?“ wollte Robin wissen.

    Jefferson Airplane. Ihr habt was verpasst! Übrigens Spirit, Martina kommt aus Deutschland.“

    Wirklich“ Ein Strahlen breitete sich in seinem Gesicht aus, als er mich auf Deutsch ansprach.

    Ich komme aus Berlin“

    Ein Landsmann, das ist ja toll! Ich komme aus München! Wie lange lebst du schon hier?“

    Ich war ein paar Jahre als Arzt in Südamerika in der Entwicklungshilfe tätig und lebe seit zwei Jahren in den Staaten und seit einem Jahr im Nirwana.“

    Robin stellte mir einen dampfenden Kaffee auf den Tisch. Sie sagte:

    Setz dich doch erstmal und mach es dir bei uns gemütlich.“

    Als ich mich setzte, ging die Tür auf und ein kleines Mädchen kam herein.

    Kann ich eine Milch haben? Wer ist das?“

    Spirit schenkte der kleinen eine Tasse Milch ein und gab sie ihr.

    Bitte schön“

    Danke“ sagte sie artig und schon hatte sie einen Milchbart. Ich beugte mich zu ihr herab und gab ihr die Hand.

    Ich heiße Martina und wer bist du?“

    Martina? Das ist ja ein lustiger Name. Ich bin Sunrise.“

    Das Kind hatte unglaublich lange schwarze Haare und ihre Augen strahlten grün wie zwei Smaragde. Ich hatte noch nie so ein hübsches Mädchen gesehen.

    Wie alt bist du, Sunrise?“

    Sechs Jahre!“

    Sie ist die Tochter einer Mitbewohnerin.“, sagte May.

    Ein süßer Spatz!“

    Wir kochen gerade für das Mittagessen. Bist du Vegetarierin?“ wollte Spirit wissen.

    Äh, nein, ich esse Fleisch.“

    Ok, wir kochen nämlich immer zwei Essen. Eines für die Vegetarier, eines für den Rest.“

    Als ich meinen Kaffee getrunken hatte, schlug May vor, mir die Kommune zu zeigen.

    Wir verabschiedeten uns von den beiden und verließen die Küche. Draußen waren inzwischen mehr Bewohner auf den Beinen. Neugierig kamen sie auf uns zu und May musste mich allen vorstellen.

    Wartet doch bitte bis zum Mittagessen, da können wir euch dann in Ruhe erzählen, wie wir uns kennen gelernt haben und ich kann Martina inzwischen das Nirwana zeigen.“

    Ich musste Dandy davon abhalten, den Hühnern hinterher zu jagen. Vor den Ziegen hatte er zum Glück Respekt. Spirit stellte ihm einen Napf mit Wasser vor die Küchenhütte.

    May zeigte mir die einzelnen Hütten.

    Im Moment leben hier 20 Erwachsene und drei Kinder, was ziemlich viel für eine Kommune ist. Dafür haben wir hier im Vergleich zu Haight Ashbury aber auch genügend Platz. Ich würde jeden vermissen, der nicht mehr da wäre!“

    Wovon lebt ihr eigentlich?“sagte ich und strich mit den Fingern über das raue Holz einer Hütte.

    Wir bauen Gemüse und Obst selbst an, halten Ziegen für Milch und Käse sowie Hühner für Eier. Zwei mal die Woche kaufen wir in Sausalito, einem kleinen Fischerdorf in der Nähe ein was uns fehlt. Gleich hinter den Hütten fließt ein Bach, der in einen kleinen See mündet. Von dort holen wir unser Wasser. Es ist immer frisch. Unter der Woche machen wir Heimarbeiten für den großen Markt am Wochenende in San Francisco.

    Es gab eine Art Gemeinschaftshütte, die sehr gemütlich eingerichtet war. Ein großer Kohleofen stand in einer Ecke. Auf dem Boden lagen Matratzen und zwischen den Holzstämmen, die die Decke stützen, waren Hängematten befestigt. An den Wänden hingen Poster mit psychedelischen Motiven, dazwischen Bilder von Kafka, Hesse , Allen Ginsberg und den Beatles. Zwischen den Matratzen standen verschiedene Instrumente, vor allem Trommeln und Gitarren.

    Im Winter verbringen wir die Abende meistens hier, im Sommer am Lagerfeuer.“

    Wir gingen wieder ins Freie und May führte mich zu ihrer Hütte. An der Türe waren Traumfänger befestigt. „Wie schön!“ Ich betrachtete die australischen Fänger böser Träume fasziniert.
     
  17. Heaven

    Heaven Senior Member

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    sorry, ich werd das Buch aus persönlichen Gründen nicht mehr weiter posten.

    lg Sabine
     
  18. weep

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    Das ist aber wahnsinnig schade :(
     
  19. sophie

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    huch? was ist denn passiert?
     
  20. Companiero

    Companiero Member

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    Ah, hab das gewusst. Nur eine Werbung, damit wir dein Buch kaufen müssen. Öp
     

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