Just take a walk to remember...

(no, ich meine nicht den roman "a walk to remember" und ich verbitte mir im folgenden JEGLICHE blöden sprüche. okay? thank you.)

also ich habe heute eine mail von einer freundin bekommen. genauer gesagt von der freundin, die den kindern in brasilien helfen will. sie konnte mich die letzten 2 monate nicht erreichen, jetzt hat sie es geschafft und ich will euch ihre antwort zum thema nicht vorenthalten:

"Zu dem Artikel, den du geschrieben hast und worauf ich eigentlich schon geantwortet habe, nur leider die Mail nicht schicken konnte. Dein Artikel ist klasse. Er hat die nötige Schärfe und Brisanz umm die Situation in Rio, besonders Nova Iguacu, einem der, wie ich erfahren habe gewaltätigsten Orten der Welt, zu kennzeichnen. Aber die Reaktionen fand ich mehr als nur unangemessen. Wie kann man sich darüber unterhalten, ob es gesund ist, Vegetarier zu sein, oder nicht, wenn man vorher gelesen hat, das es darum geht, das Kinder für den vortrefflichen Eindruck einer Stadt erschossen werden? ICh war teilweise entsetzt."

tja und was muss ich sagen - sie hat recht. und damit meine ich jetzt nicht, dass ich tatsächlich so toll geschrieben habe. damit meine ich die entgleisungen und wie wenig das thema hier eingeschlagen ist. aber tränen vergießen, nur weil das woodstockgelände zubetoniert wird (sabinchen, das ist NICHT gegen dich!!!!) oder sich über motorrollergangs aufregen! ich meine, hallo? woanders werden kinder erschossen, damit das schöne stadtbild nicht kaputtgemacht wird und hier heult man, weil man ja so abgehoben von der 08/15 jugendpopkultur ist und deshalb fertiggemacht wird?
geht's noch? ich dachte, so viele von euch hier sind eher auf der sozialen schiene, so love&peace und so. meine güte. sorry, wenn ich das sagen muss, aber manche haben sich echt ein armutszeugnis ausgestellt.

 

Du wählst ziemlich harte Worte. Du bist sauer, worauf? Dass sich andere über Unzulänglichkeiten aufregen und ihre eigenen Probleme hochstilisieren, als gäb es nichts anderes auf der Welt? Wenn es das ist, so kann ich Dich gut verstehen.

Trotzdem. Nimm es ihnen nicht übel. Sie können nicht anders. Einige sind im Grunde genommen genauso bescheuert, wie der ganze Rest. Damit meine ich, sie sind ignorant und blind. Oder wollen es sein. Weil die Wahrheit bitter ist.

Versteh mich nicht falsch. Ich bin auch der mainstream. Ich gehöre auch zur Welt, aber es ist ja meine Entscheidung, wie ich die Welt sehe. Wenn ich achtsam sein kann und will, dann ist das der Anfang. Und dass es ein anderer ist, kann und will ich nicht erwarten, denn Achtsamkeit und Verantwortungsgefühl gegenüber unserem Planeten wächst nur aus einem selber heraus und kann nie manipuliert werden. (Zumindest sehe ich das so.)

Wenn ich mir diesen Zustand in Brasilien anschaue (eine Freundin von mir ist gerade dort), dann wird mir schlecht und mein eigener Wohlstand wird mir mal wieder klar. Aber trotzdem darf man nicht gleich ein schlechtes Gewissen kriegen, weil man eine Hepatitis-Impfung hat, während andere woanders daran sterben, weil man gut eingekleidet ist,während andere in Lumpen an der Strasse sitzen, usw.usf.

Ich denke und bin überzeugt,dass es die Mischung ist, mit der man lebt. Die eigene Situation nicht überzubewerten (sowohl im guten als auch im schlechten Sinne), als auch die der anderen, egal wo sie auf der Welt sind, nicht unterzubewerten, das ist die Kunst.

 

aber ist es nicht immer so, dass es dich viel mehr (be)trifft, wenn du direkt dabei bist? hätte ich die erfahrung dort gemacht, würde ich es ganz anders sehen und auch ich wäre verletzt, wenn im forum dann solche antworten kämen. aber keiner von uns war dort. ich denke schon, dass ich für alle sprechen kann, wenn ich sage, dass es uns nicht unberührt gelassen hat. dennoch: sollen wir alles stehen und liegen lassen und uns nur noch der gewalt auf der welt zuwenden? dass man auf sich mit diesem thema auf jeden fall beschäftigen muss, steht außer frage. dass sich die menschen aber auch ihren persönlichen problemen widmen, kann man ihnen doch nicht verbieten oder vorhalten. so sind sie nun mal, die menschen. man kann es ihnen erst vorwerfen, wenn es überhand nimmt. ich denke jedoch nicht, dass das hier schon der fall ist ...

ich hab den thread nicht gelesen. aber ich denke mal, dass keiner geschrieben hat "da sterben kinder? achja, als vegetarier lebt man sowieso gesünder..." oder ähnliches. oder doch?

 

ich weiß, dass ich ein wohlstandskind bin und ich bin dankbar, auch wenn ich es an manchen tagen nicht sein kann. das ist schließlich nur menschlich und sowas ist auch nicht das problem. es ist nicht das problem, dass das hier eine wohlstandsgesellschaft ist und das ich studieren kann, während andere in meinem alter schon längst zwangsverheiratet sind und ihr 5tes kind bekommen haben.
das problem ist einfach, dass es meine freundin - die übrigens NICHT da war, ihre beste freundin war da und hat ihr alles dokumentiert - ziemlich sauer gemacht hat, wie das thema, so ein ernstes thema auch noch, so entgleisen konnte. und dann reden andere über irgendwelchen mist und sind zu solchen ernsten themen nicht bereit. ich meine, ich mache auch nutzlose threads oder so, aber ich mache in erster linie welche auf, die sinn haben und poste nicht im des postens willen.

 

Willkommen an Board erstmal

@Nihila: Kann es sein dass du etwas übertreibst? Du tust ja geradeso als würden wir (und vor allem Ich, ich denke mal großte Teile deines Posts zielen auf mich) uns jeden Tag über die Straßenkinder kaputtlachen - die Sache ist extrem bedauerlich und man sollte alles in der Welt tun, um solchen Menschen zu helfen. Genauso wie den Kindern in Asien, die jeden Tag mit einer Hand voll Reis auskommen müssen. Genauso wie den Kindern in Afrika, deren Eltern von Aids dahingerafft worden sind. Aber was sollen wir hier in diesem Internetforum tun? Unsere Diskussionen und Unterhaltungen nur noch auf diese Themen beschränken? Ich respektiere jeden der sein Leben in den Dienst der ärmsten dieser Erde stellt. Aber dieses Totschlag-Argument "In Afirka verhungern die Kinder!" (auf dessen Stil dein Post ja rausläuft), das alle Probleme dieser Welt, die auch nur einen Hauch kleiner sind, plötzlich nichtig werden lässt, kann ich nicht akzeptieren. Und du wirst verzeihen müssen dass sich irgendjemand in diesem Forum in besagtem Thread (ich such ihn jetzt nicht mehr raus) irgendwann mal zum Thema Vegetarier geäußert hat, eine Diskussion bringt es eben mit sich,d ass das Thema wechseln kann

 

ich glaube, sie wollte einfach nur sagen: schau über den tellerrand. mit "man sollte" und "man müsste" ist es nicht getan.

ich will sagen: fang bei dir selber an.

gute nacht

 

Flowerian, Nihila hat nicht im Stil eines Totschalgarguments geschrieben und auch nicht gemeint, dass alle anderen Themen nicht wichtig sind. Sie hat lediglich gesagt, dass es sie annervt, dass dieses Thema zu schnell abgehandelt wurde als man es eigentlich behandeln sollte. Das Thema geht uns alle an und wir müssen helfen wo wir nur können. Das heißt nicht, dass wir jetzt in irgendwelche Friedensgruppen gehen (die sind meist so oder so nur Poser - schreiben Sprüche auf Plakate die kein Mensch liest...) sollen sondern viel mehr, dass wir schauen sollen, was wir bewegen können. Sei es, dass wir regelmäßig eine Obdachlosenzeitung kaufen, mehr zusammenhalten oder spenden sammeln etc.
Digger, ich sage das jetzt nicht, weil Nihila und ich sehr gut befreundet sind sondern weil ich ihr einfach zustimmen muss. Selbstredend ist es auch wichtig, dass man sich "über motorrollergangs" aufregt und dass wir Woodstock beweinen, dass glaube ich allen von uns sehr viel bedeutet (hat) oder das wir zum hundertausendstenmal über Patchouliduft schwadronieren.
Jedoch ist dies ein Thema abseits vom Wohlstandvegetarismus und einer Luxusgüteralternativkultur... Die armen Kinder in Afrika sind genau die Menschen die keine andere alternative haben, die so alternativ sind, dass sie daran verrecken. Es sind die Menschen, die keine Wahl haben. Das heißt nicht, dass wir jede Minute unseres Lebens da sitzen müssen und weinen müssen sondern es heißt Eigenverantwortung zu übernehmen, Wohlstandsidiotien (Vegetarismus, mein Lieblingsbeispiel - ich habe allerdings nichts gegen Vegetarier) zu überdenken und für eine Minute das Mischpult oder den Ferrari zu vergessen und etwas zu tun anstatt in Räucherstäbchenbenebelten Kinderzimmerchen zu sitzen und Donovan zu hören. Dies sind die Momente, in denen wir das tun sollten, wovon unsere Idole singen. Liebe den Menschen schenken, die sie wirklich brauchen.
In diesen Momenten müssen wir einfach mal nicht an uns denken. Dies ist die Zeit in der man auf die Menschen trifft, die wir nicht kennen. Der Moment, in der wir dem wirklichen Arbeiter helfen können. Der Moment, wo wir auf die Menschen treffen, denen unsere Revolution helfen könnte.
Wir müssen keine großen Opfer bringen, digger. Nur ein einziger Gedanke. Nicht jeder hat die Mittel eines Peter Gabriel (der ausländischen Weltmusikern kostenlos sein Studio zur Verfügung stellt, die Kulturen fördert und dabei fast pleite gegangen ist) oder die eines Willie Nelson (ähnlich den Mitteln Gabriels). Ich glaube darüber sollten wir nachdenken.
Wenn ein Denkanstoß ein Totschlagargument ist, bin ich hier im falschen Film. Dann bin ich von Posern umgeben.

 

digger? ey man, voll krass. so ist das hier in hh üblich, aber unter prollos!

 

was heißt n digger?

 

das heißt hier "dicker". der betreffende ist eigentlich meistens gar nicht dick. das ist einfach nur eine "coole" bezeichnung unter kerlen, ungefähr wie french-kisses unter mädels, altersklasse ca. 10 - ca. 20 ...

 

also es ist mit homie und dude gleichzusetzen. Oder man kann es auch mit Dicker übersetzen.

 

1. die Bezeichnung "digger" finde ich in Bezug auf Flo auch etwas übertrieben *g*


2. Sophie, willkommen an Bord, stell dich doch mal vor!

3. Ich kann mich noch an den thread insoweit erinnern, dass ich dachte es wären verständnisvolle Rückmeldungen von uns bezüglich des Themas gekommen.

4. Es ist nun mal so, dass sich ein thread im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Es kommen immer neue Gedanken hinzu und letztendlich landet man auch bei anderen Themen. Warum wir jedoch in regelmäßigen Abständen immer wieder beim Vegetarismus ankommen ist mir auch ein Rätsel.

5. Ich muss beiden Seiten recht geben: Christina in dem sie recht hat, wir müssen hinschauen und uns bewusst werden, was wir sehen und uns danach im Klaren darüber sein, wie wir handeln werden. Ich für meinen Teil habe das für mich so gelöst, dass ich eine Familie im Kosovo unterstütze und später gern mal ein Kind adoptieren würde (wenn ich dann nicht zu alt bin). Das langt natürlich nicht - aber im Moment habe ich auch nicht genügend finanzielle Mittel.
Andererseit muss ich ganz klar Flo zustimmen: wir können uns in diesem Forum nicht nur sozialkritischen Themen zuwenden, sondern werden auch ab und an threads starten, die mehr oder weniger sinnvoll für andere sind. Sicher wird meine WG Odysee, oder Flos Führerschein nicht für alle anderen interessant sein, aber mir war es in dem Moment wichtig darüber zu sprechen und Flo wahrscheinlich auch. Und wir sind doch Freunde, oder - mit Freunden kann man doch über Dinge sprechen die einen wie auch immer berühren.

6. Wo wir gerade beim Thema Freunde sind: warum fangen wir nicht hier direkt bei uns an Frieden zu stiften? Warum müssen wir uns immer so angiften, obwohl wir uns doch eigentlich alle gern haben?

 

ja mit dem vorstellen ist das so ne sache, im grunde war ich ja schon hier unter dem nick mikadoo ... nüscht neues also, hat sich auch nichts bahnbrechendes in meinem leben getan seither

 

hm, wenn du homie oder dude meinst, in bezug auf flowerian, find ich das gut. "digger", so wie ich das kenne, fänd ich nicht so nett

 

Wir können keinen ehrlichen Frieden stiften, solange wir uns nicht offen gesagt haben, was uns nervt, oder wie seht ihr das? Außerdem finde ich, dass Meinungsverschiedenheiten dazugehören und es ehrlicher ist, auch mal die Wogen etwas höher schlagen zu lassen. Das macht das Leben doch so spannend. Es ist auf alle Fälle besser, Meinungen ehrlich auszutauschen, auch wenn dann mal die Fetzen fliegen, als still alles in sich hineinzufressen oder gar dem Forum den Rücken zu kehren.

@ Heaven: nimm es nicht persönlich, dass ich Dich heute abend so oft zitiere, ...

 

es geht mir nicht darum, flo oder sonstwem den mund zu verbieten!!!!² es geht einzig darum, dass ein thema, was wirklich mal wichtig ist - und wir haben weiß gott nicht soooo oft themen der art - einfach mit blöden sprüchen und dem ganzen "wir können eh nichts tun" versackt ist. das hier ist genau so wichtig wie threads über bush oder die situation an den unis oder ähnliches. und die werden bis sonstwohin bereitgetreten, mit spiegel-online-links belegt und so weiter und so fort - und sobald etwas kommt, was wirklich unangenehm ist, wie die situation mit den rechten im osten oder das ein mädchen, dass auch mal gerade 22 ist und vorher nie großartig über sein gutes leben nachgedacht hat plötzlich aufgewacht ist, nachdem es ein jahr lang gesehen hat, wie es anderswo zugeht...da geht hier nichts mehr und das finde ich sehr erschreckend.
worum es mir geht ist einzig, dass ich es total schrecklich, ja, erschreckend, finde, wie sich leute, die gar nicht wissen wie gut sie es haben (ja, auch ich bin schuldig vor dem herrn, denn oft bin auch ich undankbar), nur über ihren wohlstandsmist (sorry) erzählen wollen. wenn einer eine neue wohnung sucht und den anderen mitteilen will, wie die suche verläuft, dann ist das noch immer was anderes, als wenn einer selbstgefällig sagt, er würde die einzig wahre musik hören, da er ja keine charts hört oder über rollergangs und wie die nerven ablästert. also als silent jay und ich vor gut einem jahr ne zeit lang etwas schlecht drauf waren und nicht klarkamen und das hier öffentlich gemacht haben, da wurden wir total fertiggemacht und beschimpft, dabei hatten wir echte probleme und nicht so ein kinderpillepalle wie das wir einfach angenervt davon sind, dass keiner unseren musikgeschmack teilt. damals hat keiner gesagt "wir sind alle freunde und müssen zusammenhalten". ich meine, wir hatten echte probleme und brauchten freundschaftlichen zuspruch und alles was wir bekamen waren schmipfwörter. und okay, das waren unsere probleme und das hier ist was ganz anderes. mit dem einen thread habe ich gleichzeitig dazu aufgerufen, die aktion zu unterstützen und ganze 3 leute haben interesse gezeigt und da das ganze hier ja auf sooooo schrecklich fruchtbaren boden fiel habe ich mich auch nicht mehr weiter darum gekümmert und jetzt ist am sonntag schon das frest wo zugunsten der straßenkinder lego gesammelt wird, wie ich gestern erfahren habe.
was mich im großen und ganzen ankotzt (sorry) ist die ignoranz in einem forum, über das sonst immer so großspurig gesagt wird "das ist ein HIPforum!"...ein forum, wo sich so einige damit brüsten, an liebe und frieden zu glauben - und dann bei einem so wichtigen thema einfach auf stur schalten. damit komme ich erlich gesagt ganz und gar nicht zurecht. wenn irgendeiner derjenigen, die sich damit brüsten es auch praktizieren würden, dann würde ich nicht so abgehen.

 

brüsten ist schon ein komisches wort




aber nun zurück zum ernst des lebens...

 

Ok, ich gebe es zu, ich hab mich auch nicht mehr drum gekümmert, aber ich hab seit ein paar Wochen 2 Umzugkartons mit Spielzeug von meinem Kleinen hier rumstehen, das er stiftet, ist halt nicht bloss Lego. Gib mal einen Tip, wie ich die nach Brasilien rüber bekomme, sonst bring ich es zum nächsten SOS Kinderdorf. Das ist nämlich ein Punkt, den ich bei aller Betroffenheit für das Elend in der weiten Welt auch sehe, dass es hier in Germoney auch jede Menge Kids gibt, denen es reichlich beschissen geht, sorry für die harten Worte.

Hab ich schon mal in einem anderen Forum gepostet, aber weils so schön ist:

Die Art der Hippies

Wenn man ihr Verhalten ganz genau untersucht, wird man erkennen, worauf sie
hinaus wollen. Sie selber finden, das die Hippie- Einstellungen es für
wichtig erklären, ein System akzeptabel zu machen, bei dem die
sozialen, politischen und moralischen Normen jeder aufgebauten Struktur
darüber hinaus gehen, einfach eine Klasse, Regierung oder eine Kirche
zu sein. Jede Hierarchie muss ihre Regeln aufstellen, die sich dann von
den anderen unterscheiden und herausragen. Das war Grund für viele
Kriege, endlose Kämpfe und Elend für das ganze Volk. Die Art eines
Hippies ist genau gegensätzlich zu der Struktur der Hierarchien.
Deshalb, weil es zu dieser Zeit eine Revolution war, ängstigte sich das
komplette Volk und unterdrückte die Hippie- Bewegung der 60er Jahre.

Und die Gedanken, die einen Hippie definieren? Gegen
die Einrichtungen der Gesellschaft in den meisten Formen zu sein, ist
erforderlich, gerade weil es ungünstig für die Hippieziele Frieden,
Liebe und Freiheit ist. Um zu dieser Gemeinschaft zu gehören, muss man
an den Frieden als Lösungsweg von Unterschieden zwischen Völkern,
Ideologien und Religionen glauben. Um an diesen Frieden zu gelangen,
benötigt man Liebe und Toleranz. Zu lieben bedeutet, andere so zu
akzeptieren, wie sie sind, ihnen Frieden entgegenzubringen, damit sie
sich selbst ausdrücken können und ihr Verhalten nicht knapp und
eingeschränkt zu beurteilen.

Freiheit ist der wichtigste Wert in diesem System.
Freiheit, genau das zu tun, was einem gefällt (vorausgesetzt es schadet
niemandem); hinzugehen, wo man gerne sein möchte und offen für neue
Erfahrungen zu sein. Dies veranlasst eine Haltung, die das maximale
Wachstum der Persönlichkeit anstrebt. Natürlich ist diese Art zu leben
risikoreich, aber so ist das Leben nun mal, und Risikos zu vermeiden
veranlasst einen, auf das Unerwartete unvorbereitet zuzugehen. Dies ist
der Kerninhalt der Hippiephilosophie.

Andere Gedanken, die aus diesem Kern entstanden sind,
sind oftmals irdisch-spirituelle, wie der Glaube an die Erde als
Organismus (Gaia), die grüne Bewegung als politische Aktivität und
sogar die vegetarische Überzeugung. Solche philosophischen und
politischen Ansichten reflektieren den Respekt vor der Natur und dem
Planeten als ein Ganzes; etwas, das unseren kapitalistischen und
materialistischen Gesellschaften fehlt. Die Welt braucht Hippies, um
Alternativen zu diesem verankerten System aufzuzeigen und vor den
drohenden Desastern zu warnen, die uns erwarten, wenn wir unseren
Lebensstil nicht ändern. Das Ziel dabei ist nicht, jeden zum Hippie zu
machen. Eher kann man versuchen, andere an einem Beispiel zu
beeinflussen; durch Toleranz und Liebe die Werte des Hippiedaseins zu
vermitteln.

Dieses ist nie gestorben oder war nie verdeckt. Es
hat immer Hippies gegeben, seit es die erste Gesellschaft gab, die
Regeln aufgestellt hat, bis zu uns heute.

Also: Ein Hippie zu sein, hat nichts mit Kleidung,
Verhalten, ökonomischem Status oder sozialer Umgebung zu tun. Es ist
eine philosophische Annäherung an das Leben, dass Frieden, Liebe und
Respekt vor anderen und der Erde Nachdruck verleiht. Wenn Hippies
altern, durchlaufen auch sie Zeiten mit den selben Situationen, die alle
Lebewesen überstehen müssen. Schlauer als vorher sollten sie den
jüngeren Hippies helfen, einen Weg zu finden, wie man die Erde
schützen - und mehr Frieden erreichen kann, als wir es uns jemals
erträumt haben.

(Unbekannter Autor, aber zu schade, um spurlos in den Weiten des www zu verschwinden)

 

Sind wir doch mal ehlich: jeder von uns hat hier schon einen thread gestartet, der für andere vielleicht sinnlos erschien.


Vielleicht war er wirklich sinnlos, vielleicht hat aber genau dieses "Pillepalle" den anderen gerade beschäftigt und er wollte darüber reden. Ich war vor nem Jahr noch nicht da - wenn ihr damals beschimpft wurdet, find ich das doof.

@Nihila: ich glaub nicht, dass du bei den Leuten, die nicht reagiert haben wirklich Betroffenheit auslöst, wenn du sie angreifst, sondern wenn du sie fragst warum sie sich nicht von dem Thema betreffen lassen. Manchmal klingen deine posts so wütend, dass man sich vielleicht angegriffen fühlt und deshalb nicht antwortet??? Keine Ahnung. Jedenfalls gings mir anfangs so, seit ich dich wirklich kenn hab ich dich total gern.

Überhaupt bin ich der Meinung, dass ihr mit jener welcher Person mal persönlich reden solltet...(per ICQ z.B) um Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen. Das find ich besser als unterschwellige Vorwürfe.

 

Zum Thema Brasilien wollte ich Euch noch einen Film ans Herz legen, den ich neulich gesehen habe, "Kriegerin des Lichts" von Monika Treut. Es ist ein Dokumentarfilm über eine Frau aus der Oberschicht Rios, Yvonne Bezerra de Mello, die sich für Straßenkinder engagiert. Im Film erfährt man viel über die Situation der Straßenkinder in Rio, auch über das Candelaria-Massaker von 1993, einer der Überlebenden berichtet davon und Yvonne war damals eine der ersten, die gerufen wurde, als es passierte und sie hat die Geschichte auch öffentlich gemacht.
Kriegerin des Lichts

Zum Begriff "Digger" wollte ich noch sagen, daß ich zunächst eine ganz andere Assoziation hatte, grade weil wir ja hier im Hippie-Forum sind. Ich dachte erst es hätte was mit den Diggern aus San Francisco zu tun, einer Gruppe sozial und politisch engagierter Hippies, die sich in den 60ern organisierten um Essen an die hungrigen Blumenkinder zu verteilen und anderes.
Nachzulesen hier: www.diggers.org